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Die Küche – Aktueller Hausbaustand

Ihr lieben, ich hab so viel zu berichten! So viel ist passiert, so viel haben wir in letzter Zeit geschafft… Es ist mal wieder unglaublich und es wird Zeit, dass ich meine Gedanken und Erinnerungen, Gefühle und Emotionen aufschreibe. Ich will sie nicht verlieren und in 20 Jahren die Bilder ansehen und denken „Mensch, war doch gar nicht so schwer…“ Denn das war es sehr wohl! Momentan stehen wir sehr unter Zeitdruck, denn wir wollen bis Weihnachten fertig werden. So komplett mit Wohnzimmer und Küche. Bis dahin ist es noch ein ganzes Stück, aber ich möchte euch erst mal an den Geschehnissen der letzten Zeit teilhaben lassen.

Der letzte Stand der Dinge von euch war dieser:

Das ist unsere spätere Küche und war früher mal das Schlafzimmer meiner Mutter. Wie ihr HIER im letzten Hausbaustand-Blogeintrag nachlesen konntet, hatten wir die alte Rigipsdecke rausgerissen, haben die Schlafzimmertür (links im Bild noch zu erkennen) zugemauert, haben den Bereich für die Schiebetür (rechts neben dem Fenster) um 40 cm versetzen müssen, damit die Küche hin passt, haben Schlitze ohne Ende in die Wände geschlitzt für neue Kabel und Steckdosen.
Als die groben Arbeiten durch waren, kam die Unterkonstruktion für die Decke und danach der Rigips. Dabei haben uns Freunde glücklicherweise geholfen. Der Zeitplan war straff und eigentlich sollte es danach gleich mit dem Fußboden weitergehen. Blöderweise haben wir so krumme Wände, die auch noch unterschiedliche Strukturen haben, so dass uns nichts anderes übrig blieb, als alle Wände noch mal glatt (wenn auch nicht gerade) überzuspachteln. Das nahm unendlich viel Zeit in Anspruch, zumal ich dem Mann dabei nicht helfen kann. Er hat sich mittlerweile gut eingefummelt und bekommt es halbwegs gut und schnell hin. Ich schmeiß das Zeug nach 2 Minuten fluchend in die Ecke… Is nicht meins! Nachdem also einige Tage und dunkle Augenringe ins Land gegangen sind, folgte nun die Kür. Der ganze Mist muss auch noch glatt geschliffen werden.
Ich hasse den ganzen feinen Staub, der dann überall landet. Egal wie sehr man abdeckt, abklebt oder wischt, es ist immer und überall. Sogar im Kühlschrank lagerte sich eine dünne Schicht Schleifstaub auf dem Glas ab. Drum rum kommen wir aber leider nicht, also Augen zu und durch.
Nach dem Schleifen konnte endlich der alte Teppich raus, der uns bis dahin als Schutz für den Boden gedient hat. Durch Zufall war gerade ein Freund bei uns und bot uns seine Hilfe an, um den Teppich zur Müllabfuhr zu bringen. Gesagt, getan! Und ihr könnt euch nicht vorstellen wie schwer so ein Teppich wird. Hätte man ihn ausgeklopft und sämtlichen Baustaub, Dreck und Steinchen aufgefangen und wieder zusammengefügt, hätte man bestimmt ne riesige Rigipsplatte draus formen könne. Zu zweit haben sie an dem Teppich gewuchtet und ihn kaum hochbekommen. Die „groben“ Dreckarbeiten waren damit durch und wir widmeten uns der nächsten Arbeit, die zwar auch Dreck macht, bei der man aber danach das wunderschöne Ergebnis bestaunen kann. 
Unter dem alten Teppich verbargen sich nämlich wunderschöne alte Dielen. Zwar noch schön mit grauer Farbe überzogen, aber das macht nichts. Wir haben im angrenzenden Wohnzimmer ebenfalls diese Dielen, die Männe geschliffen hat, während ich das Wochenende nicht zu Hause war. Umso aufgeregter war ich, endlich dabei sein zu können und zu sehen, wie Schicht für Schicht das Holz immer mehr zum Vorschein kommt. 
Endlich war die Küche soweit leer und der Boden vorbereitet fürs Schleifen. Den Schleifer haben wir uns online bestellt und über das ganze Wochenende ausgeliehen. Sämtliches Zubehör wie Schleifpapier, Gehörschutz, Kabel usw waren auch gleich mit dabei. Die erste abgetragene Schicht zeigte schon was sich dadrunter verbergen würde. Es roch wunderbar nach frischem Holz und je öfter wir drüber geschliffen haben, umso mehr habe ich mich in den Boden verliebt! Insgesamt 5 Schleifpapiere mit verschiedenen Körnungen haben wir genutzt und von jedem Papier haben wir so 2-3 Stück verbraucht. Also sind wir geschätzt ca. 15 x über den Boden gerollert. Eine sehr eintönige und laute Arbeit, aber mit jedem Schliff mehr wurde die Vorfreude größer. Nach der Hälfte der Schleifvorgänge haben wir die nun mittlerweile rausschauenden Nägel ein Stück tiefer ins Holz gehauen und dann weiter geschliffen.
Die Kanten ringsum mussten übriges jeweils separat geschliffen werden.

Stunde um Stunde verging und Schicht um Schicht wurde millimeterweise abgetragen. Ich war echt froh, dass wir nicht in einer Altbauwohnung wohnen und noch Mieter um uns haben. Der Lärm muss ja echt tierisch auf die Nerven gehen.
Und endlich waren wir mit der letzten Schicht fertig! Ein wunderschönes Holz kam zum Vorschein, viele verschiedene Maserungen zeigten sich, einige Dielen waren dunkler, einige heller. Hinten sieht man, dass die Dielen unterbrochen sind und ein Streifen noch mal aufgefüllt wurde. Genau so ist es auch im Wohnzimmer, nur quer. Der Mann hatte Bedenken und fand dies nicht ganz so schön. Ich hingegen liebe diese Einzigartigkeit. Die Dielen waren nie dazu gedacht, mal sichtbar zu sein, sondern dienten damals nur als Untergrund für den Teppich. Umso schöner finde ich es, dass wir wieder ein kleines Stück vom alten Haus haben aufleben lassen. Das macht es einzigartig und besonders. Nachdem aller Schleifstaub weggefegt war, noch mal ordentlich drüber gesaugt wurde, wurde dann auch endlich der Lack aufgetragen. 4 Schichten habe ich insgesamt aufgepinselt, jeweils im Abstand von 4 Stunden. Das ging relativ flott und bringt das Holz noch mal richtig zum Strahlen. 

Danach war erst mal 3 Tage Zwangspause angesagt. Der Lack sollte in Ruhe durchtrocknen. Danach haben wir den Boden sauber mit Malervlies angeklebt, damit bei den noch bevorstehenden Sachen nichts beschädigt wird. 
Denn nun ging es an der Wand weiter. Männe hat die Löcher für die Steckdosen und die Lampen in der Decke fertig gemacht. Hat was von nem Schweizer Käse 😀
Mittlerweile ist auch der Tresen auf der Seite zum Wohnzimmer gerade gemauert und die Schiebetür hängt auch schon an ihrem neuen Platz. Dahinter verbirgt sich noch mal ein schmaler Raum, der später als Eingangsbereich dienen wird. Darum kümmern wir uns aber erst nächstes Jahr im Frühling.
Für die nächste Aufgabe –  den Fliesenspiegel in der Küche – hat sich Männe als Hilfe eine lange Holzleiste an die Wand geschraubt. Auch wieder ein großer Moment für mich – man sieht was! Und schneller als ich gucken konnte, war die erste Fliese dran. Das fliesen an sich ging diesmal recht gut und einfach, da wir keine Fliesen schneiden mussten. Wie auch die Tage davor dauerte es bis spät Abends und vor 20/21 Uhr kamen wir nie ins Bett. Da hieß es dann auch nur noch duschen und ins Bett fallen und schlafen, denn auch in der Woche haben wir nach unser normalen Arbeit noch ein paar Stunden am Haus gewerkelt. Zeitplan und so.. wer kam nur auf die beschissene Idee? 

Nachdem die Fliesen über Nacht getrocknet sind, hat Männe nachträglich die Löcher für die Steckdosen rausgefräst. Ein Glück ist alles ganz geblieben.  Ich hab Blut und Wasser geschwitzt. Wenn ihr genau auf das obere Bild schaut sieht es so aus, als ob die Decke mit Butterbrotpapier überzogen ist, das erkennt man gut an den Löchern, die für die Spots gedacht sind. Wir haben die Decke nämlich noch mit Glasvlies überzogen. Das macht das ganze etwas ebener und schützt vor Rissen usw. Aber fragt nicht was das für eine Arbeit war… Mit Tapetenkleister wird Bahn für Bahn an die Decke geklebt und nachträglich wird noch mal alles satt mit Kleber eingepinselt, damits auch gut getränkt ist. Und den Namen Glasvlies hat das Zeugs nicht umsonst. 
Als dann soweit alles fertig war, hab ich mich ans Tapezieren gemacht. Einer der wenigen Arbeiten, die nur ich mache, da Männe damit gar nichts anfangen kann. Nach ein paar Stunden war alles geschafft und der Kleister konnte über Nacht in Ruhe trocknen. Am nächsten Tag haben wir dann eine Fläche über dem Platz vom späteren Esstisch mit Kreppband abgeklebt und ich hab die eingerahmte Stelle mit Magnetfarbe gestrichen. Und dann passierte es. Die Tapete löste sich. Erst an einer kleinen Stelle. Also ein wenig Farbe drunter geschmiert und weiter gerollert… und dann löste sich ein immer größeres Stück… immer mehr immer weiter quollen die Tapeten auseinander. Ich wollte weinen…

Da die Magnetfarbe sehr schwer ist, dachte ich es liegt vielleicht daran. Also hab ich testweise erst mal die normale Wandfarbe an alle anderen Wände gepinselt. Schnell stand aber fest, dass hier nix hält. Reihum löste sich die Tapete und ich war einem ausgewachsenen Wutanfall mehr als nah. Vor lauter Verzweiflung hab ich dann die gesamte Tapete in der Küche wieder runter gerissen. Nackte Wände, ein Haufen zerknüllter Tapeten auf dem Boden und ein verzweifeltes Häufchen Elend mittendrin. Meist gelingt ja nichts wenn man unter Zeitdruck steht. Und den hatten wir hier. Es war Anfang der Woche und am kommenden Samstag wollte der Küchenbauer kommen und unsere bereits gelieferte Küche montieren (dazu gibts noch mal einen gesonderten Post, ihr glaubt ja nicht was da alles schief gehen kann…). Das heißt bis Samstag musste dieser Raum – komme was wolle – fertig sein! Hinzu kam noch das ich eine dicke Erkältung hatte mit wackligen Knien und kaltem Schweiss und ich wusste kaum noch wo oben und unten ist.
Männe ist dann noch mal kurz vor Ladenschluss zu Obi gefahren und hat neue Grundierung für die Wand geholt. Da lag nämlich unser Fehler. Die Grundierung die wir davor geholt haben, war einfach zu alt. Eigentlich hätten wir auch ne Runde Wasser auf die Wände pinseln können. Die frisch gespachtelten Wände haben somit den Kleister von den Tapeten eingesaugt wie nix und das dann nichts hält ist ja klar. Also hat Männe an dem Abend die Wände noch fix grundiert und am nächsten Nachmittag musste er doch ran und alles noch mal komplett neu Tapezieren. Ich kann euch nicht sagen, wie fertig wir momentan sind. Eigentlich funktionieren wir nur noch. Wir kommen von Arbeit nach Hause, schmeissen die Sachen in die Ecke und bauen. Bis spät Abends. Mit festgesetzten Zielen was an diesem Tag zu erreichen ist. Egal wie lang es dauert. Red Bull hält uns zur Zeit wirklich die Augen offen und da ich 2 Tage in der Woche nebenbei auch noch arbeiten gehe, bin ich diesem ekelhaft schmeckendem Chemiezeugs gerade sehr dankbar. Sonst würde ich das alles nicht überstehen. 
Glücklicherweise haben die Tapeten dann gehalten und das große Finale folgte. Endlich konnte gestrichen werden. Wieder haben wir ein kleines Stück an der Wand mit Kreppband abgeklebt und wieder pinselte ich die Magnetfarbe drauf – und es hielt! Man sollte mindestens 3-4 Schichten auftragen, damit die Magnetwirkung auch gut ist und dazwischen sollten jeweils 4 Stunden Trocknungszeit sein. Über die Magnetfarbe kommt dann aber noch die normale Wandfarbe, so dass der Magnetbereich praktisch unsichtbar wird. Donnerstag habe ich 3 Schichten Magnetfarbe geschafft. Freitag früh bin ich früher als sonst aus dem Bett gesprungen und hab noch die 4. Schicht aufgetragen, bevor ich zur Arbeit gefahren bin. Nachmittags wollte ich dann eigentlich streichen, weil – wir erinnern uns – Samstag kam der Küchenbauer! Blöderweise hatten wir aber genau an dem Freitag Weihnachtsfeier auf der Arbeit. Ich glaub ich hab dann irgendwann gegen 20 Uhr angefangen zu Hause zu streichen und bis kurz vor Mitternacht waren wir dann noch mit Aufräumen und allem drum und dran beschäftigt. Glücklicherweise lief das mit dem Farbe auswählen und kaufen ohne Probleme ab. Ich bin eher für neutrale Töne und dekorier dann lieber mit bestimmt ausgewählten Farben, kann dann aber immer die Deko wechseln, was ja einfacher ist als mal eben die ganzen Wände zu streichen.
Auf Instagram hatte ich auch ein paar Küchenrenovierungen gesehen und irgendjemand hatte die Farbe Pearl von Schöner Wohnen gezeigt. „Lieblingsfarbe, überall im Haus, total toll.“ Die Wörter fixten mich an und als wir dann bei Hellweg standen und uns die Farbtafeln anschauten, war die Entscheidung schnell getroffen. Unser unterer Bereich – also Küche und Wohnzimmer – soll auch komplett in Pearl gestrichen werden. Die Farbe ist schwer zu beschreiben, aber das Foto trifft es für Kunstlicht ganz gut. Sie hebt sich vom Weiß ab, so dass man die Unterschiede schon sieht, ist aber nicht auffällig und joaaa ich würd sagen leicht grau mit einem Touch beige? Eigentlich genau das was wir wollten. Nicht auffällig, aber dennoch warm und gemütlich. 
Ich mach die Tage mal ein Foto bei Tageslicht, ich denke dann kann man es besser erkennen. Nach dem Streichen und aufräumen haben wir dann noch den Kühlschrank an seinen Platz geschoben und sind dann totmüde ins Bett gefallen. 7 Stunden später kam der Küchenbauer… Zu diesem Thema schreib ich auch noch mal einen ausführlichen Bericht, da gibts auch eine Menge zu erzählen.
Fakt ist, wir kommen mit großen Schritten voran, soviel sei verraten, der Mann steht gerade in diesem Moment unten und schleift die Wände des Wohnzimmers die er letzte Woche alle gespachtelt hat. Wenn alles geschliffen und entstaubt ist, wird Grundiert, Tapeziert und die Farbe kommt an die Wand.. Und dann kann eingeräumt werden! Das Ziel ist so unglaublich nah… Und trotzdem werden noch einige Red Bull Dosen und Augenringe und angekratzte Nerven ins Land ziehen bis ich endlich den heiss ersehnten Finalpost schreiben kann.
Ich mag es immer sehr direkte Vorher / Nachher Bilder zu sehen und von daher werd ich auch noch mal ein paar von der Küche hier einsetzen. Es ist immer wieder Wahnsinn zu sehen, was wir nun doch wirklich schon geschafft haben. Manchmal ist es mir gar nicht mehr so bewusst bis ich dann die Bilder sehe. Von daher auch euch viel Spass beim staunen 🙂

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3 Comments

  • Reply Melanie

    Der absolute Hammer! Wow 🙂

    10. Dezember 2014 at 20:34
  • Reply Frau Glitzerberg

    Absolut genial! Was ihr da geschaffen habt ist ein Traum!
    RESPEKT!!!!!

    11. Dezember 2014 at 13:36
  • Reply Kirjava

    Großartig, was ihr da geleistet habt! 🙂

    12. Dezember 2014 at 07:34
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